"Auf der Adamant": Dokumentarfilm über besondere Tagesklinik

Paris – Dass ein Dokumentarfilm den wichtigsten Preis der Berlinale gewinnt, passiert eher selten. Dem französischen Regisseur Nicolas Philibert ist es allerdings in diesem Jahr gelungen – sein Film „Auf der Adamant“ erzählt von einer Hilfseinrichtung für Menschen mit psychischen Problemen in Paris. Untergebracht ist die Tagesklinik in einem schwimmenden Gebäude auf der Seine.

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Bei den Filmfestspielen in Berlin gewann der Film den Goldenen Bären. Die Jury unter Vorsitz von Hollywoodstar Kristen Stewart zeichnete ihn damit als besten Film im Wettbewerb aus.

Der Regisseur Philibert nimmt einen in der fast zweistündigen Dokumentation mit auf die Adamant. Dort finden psychisch kranke Menschen stundenweise Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Hilfe. Sie können an Workshops teilnehmen, an Kursen oder auch einfach nur mit anderen reden. Das Zentrum ist Teil eines größeren Netzwerks.

Respektvolle Distanz

Er habe dazu beitragen wollen, dass der Blick verändert werde, der auf die Patienten gerichtet werde, auf die Menschen mit psychischen Problemen, sagte der Filmemacher bei der Berlinale. „Und ich wollte diese Klischees auch ein bisschen zerstören.“ Der Alltag auf dem auch architektonisch ungewöhnlichen Schiff wird voller Respekt und Zuneigung zu allen Menschen gezeigt.

Trailer

Philibert lässt stets Behutsamkeit walten, ob er nun Menschen mit mehr Problemen oder weniger Problemen erzählen lässt, sie interviewt oder still beobachtet. Mit respektvoller Distanz kommt er den Menschen auf der „Adamant“ nah. Die Kamera erlaube ihm, eine gewisse Schwelle zu überschreiten, sagte Philibert, seine eigene Angst und seine eigenen Schwierigkeiten zu überwinden. „Wir haben ja alle Schwierigkeiten, auf andere zuzugehen, und die Kamera hilft mir.“

– Auf der Adamant, Frankreich/Japan 2022, 109 Minuten, FSK ab 0 Jahren, von Nicolas Philibert. © dpa

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