Die Heizgewohnheiten der österreichischen Haushalte haben sich zuletzt deutlich verändert – nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Angst vor einer Erdgas-Knappheit.

Die Haushalte heizten in der Periode 2021/22 verstärkt mit Holz, geht aus einer Mitteilung des Österreichischen Biomasseverbandes hervor. So entfielen 34 Prozent des Raumwärmeeinsatzes auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Und es wurden 31.000 neue Holzzentralheizungen verkauft.

Mit der Fernwärme aus Biomasse- und Holzkraftwerken entfielen insgesamt rund 41 Prozent der Raumwäme auf den Brennstoff Holz, während Öl und Gas auf jeweils rund 19 Prozent kamen. Damit nutzten rund 734.000 Haushalte Holzeinzelfeuerungen als primäres Heizsystem und rund 1,2 Millionen Haushalte Fernwärmeanschlüsse, die zur Hälfte biogene Fernwärme erzeugten.

Allerdings verwies Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, auf mehr als 350.000 Holzzentralheizungen, die älter als 25 Jahre seien. Hinzu kämen alte Holz- und Kachelöfen sowie Sanierungsbedarf bei Nahwärmeanlagen.

Modernisierungsprogramm

„Durch den Tausch veralteter Anlagen auf moderne, emissionsarme Holzheizungen könnten die Feinstaubemissionen um etwa 85 Prozent und der Holzverbrauch um bis zu 40 Prozent reduziert werden“, sagte Titschenbacher und schlug ein Modernisierungsprogramm vor. „Die eingesparte Holzmenge steht für den erforderlichen Tausch fossiler Heizsysteme zur Verfügung, um die Energiewende voranzutreiben“, ergänzte Titschenbacher.

Laut Biomasseverband sei in der Periode 2021/22 der Gasverbrauch im Zweijahresvergleich um 13 Prozent gesunken, der Heizöl-Verbrauch hingegen um 27 Prozent gestiegen. Deutlich zugenommen habe auch der Einsatz von Stromheizungen (+32 Prozent) und Wärmepumpen (+25 Prozent). Holz habe, so der ­Biomasseverband, in Kärnten mit 55 Prozent den höchsten Anteil an der Raumwärme. Aber auch in der Steiermark und im Burgenland liege der Anteil der aus Holz erzeugten Raumwärme mit 49 bzw. 48 Prozent relativ hoch. Aktuell seien laut Titschenbacher noch 878.000 Gas­heizungen und 521.000 Ölheizungen als Hauptheizsystem im Betrieb.

Tempo bei der Wärmewende

„Angesichts des dramatischen Fortschreitens des Klimawandels brauchen wir mehr Tempo bei der Wärmewende“, so Titschenbacher. „Um den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen verbindlich zu regeln, muss das Erneuerbare-Wärme-Gesetz im Nationalrat dringend beschlossen werden. Nur so können wir den Ausstieg aus Ölheizungen bis 2035 und aus Gasheizungen bis zum Jahre 2040 auch wirklich schaffen.“

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